Kachetien habe ich 2010 zum ersten Mal kennengelernt, als wir bei unseren Verwandten dort zu Besuch waren. Mir ist als erstes der starke Kontrast zur pulsierenden georgischen Hauptstadt Tbilisi aufgefallen, denn diese Provinz ist vor allem durch Landwirtschaft geprägt. Die wenigen Fabriken oder Dienstleistungsbetriebe, die ich gesehen habe, waren meist geschlossen oder sehr stark verfallen. Der Tourismussektor bildet dabei eine große Ausnahme. Die Klöster und Kirchen in Kachetien sind weitestgehend saniert oder gerade in der Phase der Sanierung und des Wiederaufbaus.
Größere Kartenansicht
Kachetien ist Georgiens östlichste Provinz und grenzt im Norden an die Russische Föderation und im Osten an Aserbaidschan. Kachetien ist vor allem stark landwirtschaftlich geprägt und berühmt für seine hervorragenden Weine.
Sehenswürdigkeiten
Abgesehen von den zahlreichen Weingütern, die man hier besichtigen und
natürlich auch probieren kann, finden sich in Kachetien zahlreiche sehr
alte Kirchen und Klöster, die man als Tourist unbedingt besuchen sollte.
Dies ist eine kleine Zusammenstellung der Highlights Kachetiens. Ich
bin sicher, dass diese Liste nach meinem nächsten Besuch noch einmal
erweitert wird.
Telavi und Tsinandali
Telawi ist Kachetiens Provinzhauptstadt. Neben einem obligatorischen Schwenk über den Markt, wo es phantastische Melonen in allen Sorten gibt, lohnt sich besonders ein Besuch des Museum Alexandre Tschawtschawadse im nahegelegenen Ort Tsinandali.
Es ist umgeben von einer wunderschönen Garten- und Parkanlage und war die frühere Winterresidenz des ehemaligen georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse. Neben ausführlicher Dokumentation der militärischen und literarischen Familiengeschichte, kann der umfangreiche Weinkeller mit über 13.000 Flaschen besichtigt werden. Die auf dem Grundstück ansässige Weinherstellung bietet selbstverständlich auch Weinproben an. Es gibt sogar Führungen in Deutsch, das Anwesen ist wirklich sehr schön und sehr gepflegt.
Kloster Alawerdi
Die Kathedrale von Alawerdi , etwa 25km von der Stadt Achmeta entfernt,
gehört zu den größten Heiligtümern der georgisch orthodoxen Kirche. Der
Dom ist Teil des Klosters Alawerdi, welches bereits im vierten
Jahrhundert gegründet wurde. Die Kathedrale selbst wurde im elften
Jahrhundert errichtet und ist die drittgrößte Kirche Georgiens.
Wie in allen religiösen Zentren Georgiens wird hier besonders Wert
darauf gelegt, dass Besucher nicht allzu freizügig gekleidet sind. Auch
Männer sollten lange Hosen tragen, sonst bleibt der Besuch dieser
wunderschönen Kathedrale verwehrt.
Sighnaghi
Sighnaghi ist eine Kleinstadt etwa 50km südöstlich von Telawi. Die
Gemeinde wurde vor allem durch großzügige Spenden eines Amerikaners
aufwändig restauriert, erinnert mich persönlich allerdings immer eher an
eine Kleinstadt in der Toskana. Die Restauration bezog sich vor allem
auf die Fassaden und Dächer der Gebäude, ein Blick ins Innere zeigt
häufig den tatsächlichen Zustand der Gebäude. Sighnaghi ist sehenswert,
wirkt auf mich aber nicht authentisch georgisch sondern irgendwie
westlich künstlich.
Kloster Bodbe der Heiligen Nino
Wenn man Sighnaghi besucht, sollte man unbedingt auch noch einen
Abstecher ins nahe gelegene Kloster Bodbe – das Kloster der Heiligen
Nino – unternehmen. Die Heilige Nino brachte laut Überlieferung das
Christentum nach Georgien. Das Kloster wurde dort errichtet, wo sie
begraben liegt. Die ersten Bauten wurden bereits im 5. Jahrhundert
errichtet, das Kloster in seiner heutigen Form stammt aus dem
Mittelalter. Vom Kloster führt ein Fußweg ins Tal zu einer heiligen
Quelle, der heilende Kräfte zugeschrieben werden.
Wehrkirche Gremi
Die Kathedrale von Gremi liegt westlich des gleichnamigen Dorfs im
Alasani-Tal. Sie ist eine Art Wehrkirche mit einer umfangreichen
Festungsmauer und wurde im sechzehnten Jahrhundert errichtet. Neben der
Kathedrale gibt es noch einen freistehenden Glockenturm. Besonders die
noch gut erhaltenen jahrhundertealten Wandmalereien sind ein Grund
dieser Kirche einen Besuch abzustatten.
Gurjaani und Kvelatsminda
Nur etwa zwei Kilometer von Gurjaani entfernt, befindet sich Georgiens
einziger Dom mit zwei Kuppeln – die Allerheiligenkirche Kvelatsminda.
Sie stammt aus dem achten Jahrhundert nach Christus und stellt ein
architektonisches Unikat dar.
Kloster Davit Garedja
Der Höhlenklosterkomplex Davit Garedji liegt teilweise auf dem Staatsgebiet von Aserbaidschan, weil er sich über ein sehr großes Gebiet erstreckt. Auf dem Gebiet der georgischen Halbwüste Garedja wurde bereits im sechsten Jahrhundert ein Kloster gegründet, etwa 400 Jahre später etablierte sich auf dem Gelände eine eigene Malschule, deren farbenfrohe Fresken teilweise noch heute erhalten sind. Besonders interessant ist nicht nur das Kloster, sondern die steppenhafte Umgebung – die Wüste Gareja. Sie führt, wenn man die Strecke von Rustavi zum Kloster nimmt, direkt über das Gelände eines Truppenübungsplatzes.
Impressionen aus Kachetien
Reisen nach und in Kachetien
Nach Kachetien zu kommen ist relativ einfach. Von Tbilisi aus, kann man bequem mit einer Marschrutka nach Gurjaani oder Telawi fahren und die Gegend erkunden. Alternativ geht das natürlich auch im eigenen Auto. Der Verkehr in Kachetien ist sehr dünn und bei weitem nicht so gefährlich wie in anderen Teilen des Landes. Allerdings kann es häufiger vorkommen, dass Vieh die Straße passiert oder ein Eselkarren den Verkehr aufhält. Im Sommer wird es in Kachetien sehr heiß, also immer genügend zu trinken mitnehmen. Kulinarisch ist Kachetien traumhaft, denn hier kommt alles, was auf dem Teller landet, direkt vom Feld. Frisches Gemüse und Obst gibt es in toller Qualität in Massen. Überall an den Straßen stehen Händler, bei denen man sich bequem versorgen kann.
Starte jetzt Deinen Roadtrip nach Georgien. Wir helfen Dir dabei. Dein Abenteuer wartet!
Du bringst ein Fahrzeug nach Georgien und erhälst als Gegenleistung eine fünftägige Reise durch Georgien inklusive Übernachtungen, Verpflegung. Schau doch einfach mal vorbei auf:
www.deinroadtrip.de